Dressurreiten Training Galopp

Galopp verbessern- dein Weg zum großen Galopp

Der Galopp- das Wichtigste im Überblick

Jeder der einmal mit dem Reiten begonnen hat weiß noch: der erste Galopp ist etwas ganz Besonderes. Meist bleibt es nicht bei einem Galopp, man möchte unbedingt lernen sein Pferd auch in dieser flotten Gangart zu kontrollieren. Dies kann aber wirklich lange dauern. Ein Pferd kann nämlich bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell werden.

Ein Lehrpferd sollte im Galopp vor allem immer kontrollierbar sein und in gleichmäßigem Rhythmus galoppieren. Gar nicht so einfach, denn bis ein Pferd dies gelernt hat gehen einige Jahre ins Land. Natürlich gibt es Pferde die talentierter sind und sich im Galopp grundlegend leichter tun, jedoch ist es für jedes Pferd ein langer Prozess einen guten, ausbalancierten Galopp zu erlernen und vor allem ausreichend Kraft und Balance zu haben um den Reiter ideal tragen zu können.

Der Galopp ist eine schnelle Gangart im Dreitakt. Im Rechtsgalopp greift das rechte Beinpaar deutlich weiter nach vorne aus, im Linksgalopp ist die umgekehrt. Ein guter Galopp zeichnet sich durch eine deutlich erkennbare Schwebephase aus. Ist diese Schwebephase kaum oder nicht vorhanden beginnt das Pferd im Viertakt zu galoppieren, dies ist ein Zeichen von mangelnder Losgelassenheit und Balance im Galopp. In Dressurprüfungen wird dieser Taktverlust sehr negativ bewertet.   

Der Galopp sollte vor allem bei Dressurpferden stetig verbessert werden um einen erhabeneren Galopp zu bekommen, welcher in der Versammlung gewünscht ist. Zudem dient ein effizientes Trainings des Galopps auch der Verbesserung des Ausdrucks im Trab, da gewisse Muskelgruppen trainiert werden, die für eine ausdrucksstärkere Trabarbeit benötigt werden.

Den höchsten Versammlungsgrad im Galopp erreicht das Pferd in der Galopppirouette.

Galopp animiert
Galopp Fußfolge

Richtig galoppieren im Training - 10 Tipps

#1 Lass mich raus! Raumgriff entsteht, wenn das innere Hinterbein weit unter den Körper springen kann. Wer insbesondere mit dem inneren Zügel weich führt, der lässt den Galoppsprung nach vorne heraus und schafft die Basis für einen guten, großen Galopp.

 

#2 Jeden Sprung neu fordern. Um das energische Galoppieren optimal zu unterstützen, erneuert der Reiter in jedem Galoppsprung die Hilfe zum Angaloppieren. Dabei sorgt der innere Schenkel stets für aktives Abfußen, während der äußere die Hinterhand begrenzt.

 

#3 Mal mehr, mal weniger. Mit gefühlvoll herausgerittenen Tempounterschieden aktiviert der Reiter die Hinterbeine und fördert ein lebhaftes abspringen vom Boden. Wichtig: Besonders in der Rückführung nicht langsamer reiten, sondern die Dynamik durch das Treiben erhalten.

 

#4Mal hoch, mal runter. Alle Übungen, die den Rücken kräftigen, verbessern auch den Galopp. Daher gilt: Bodenwellen, Hügel und Hänge so oft es geht in die Arbeit einbeziehen. Dabei bergauf eher zulegen, bergab eher aufnehmen wollen.

 

#5 Bleib mal locker! Wie der Reiter sitzt, so geht das Pferd- auch im Galopp. Geschmeidiges Mitschwingen statt aktivem Schieben lautet die Devise. Dann kann das Pferd über den losgelassenen Rücken sein volles Potenzial entfalten.

 

#6 Mehr Länge im Hals. Für einen großen Galopp braucht das Hinterbein Platz und entsprechende Länge im Hals. Um den Raumgriff zu vergrößern, lässt der Reiter die Erweiterung des Rahmens zu- durch eine korrekte getragene, nachgiebige Zügelführung und treibende Unterstützung.

 

#7 Im Wechselspiel. Es klingt paradox, aber der Trab verbessert auch den Galopp. Besonders wenn er im häufigen Wechsel stattfindet. Also: Schon in der Lösungsphase viele Übergänge zwischen Arbeitstrab und Arbeitsgalopp einbauen und den Galopp nur in kurzen Reprisen fordern.

 

#8 Wunderbare Hilfsmittel. Cavaletti können einfach alles. Vier hochgestellte Cavaletti als Fächer auf der Zirkellinie fordern ein höheres und dynamisches Abfußen der Gliedmaßen. Das bringt den Rücken zum Schwingen und optimiert den Galopp. Aber wichtig: nicht gleich mit vier Cavaletti starten, sondern sich langsam rantasten. Starte erst mit einem Cavaletti und nehme erst nach und nach mehr dazu. Diese Übung ist für ungeübte Pferde sehr schwierig und anstrengend!

 

#9 An die frische Luft! Draußen in der Natur galoppieren Pferde besonders gerne und frisch vorwärts. Dieser Effekt kann durch das Reiten im leichten Sitz mit kurzem Bügel noch unterstützt werden. Dabei darf das Tempo auch ruhig mal flotter ausfallen- für maximalen Raumgriff und Spaß.

 

#10 Immer in Balance. Für die Balance deines Pferdes im Galopp ist es wichtig, dass der Reiter immer in die Bewegungsrichtung sitzt.: vermehrt auf dem inneren Gesäßknochen, innere Schulter zurück und mit Blick zum nächsten Zirkelpunkt.

Galoppieren lernen und besser werden für den Reiter

Um dem Pferd die beste Möglichkeiten zu bieten ausbalanciert und gesetzt galoppieren zu können muss der Reiter mit seinem Sitz in voller Balance sitzen.

Sitzübungen an der Longe, ohne Zügel und ohne festhalten am Sattel können den Reitersitz erheblich verbessern!

Wenn du schon fortgeschritten bist und dein Pferd gut unter Kontrolle hast versuche einmal diese Übung:

Du galoppierst linke oder rechte Hand und nimmst hierbei die Zügel in eine Hand während die andere freie Hand eine imaginäre Linie, wie einen Reißverschluss, vom Bauchnabel bis über deinen Kopf zieht. Führe diese Übung möglichst langsam und mindestens eine lange Seite aus. Galoppiere dabei vorerst ganze Bahn und am Besten mit ausreichender Begrenzung. Später kannst du auch versuchen dabei gebogenen Linien zu reiten.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren :)!

Für mehr Übungen empfehle ich folgendes Buch:

Was man sonst zum Galopp wissen sollte

Augen auf beim Pferdekauf!

Wer ein gut veranlagtes Dressurpferd sucht sollte dem Galopp große Beachtung schenken. In Dressurprüfungen auf dem großen Viereck also M und S Prüfungen werden sehr viele Lektionen im Galopp (Pirouetten, Wechsel) doppelt gezählt. Ein Pferd, welches von Haus aus, eine bergauf und gut unter den Schwerpunkt gesprungene Galoppade hat hat hier natürlich einige Vorteile und wird sich in diesen anspruchsvollen Lektionen leichter tun.

Wie ist der Schritt meines Pferdes?

Pferde mit einem guten Schritt, welcher viel Raumgriff und Übertritt zeigt zeigen in den meisten Fällen auch einen gut veranlagten Galopp!

Den Trab verbessern im Galopp – das geht!

Die Muskulatur welches das Pferd im Galopp trainiert und durch effizientes Training aufbaut wird auch für eine ausdrucksstärkere Trabarbeit benötigt. Deshalb auf keinen Fall den Galopp vernachlässigen und ein Dressurpferd nicht nach aufgrund eines starken Vorderbeins im Trab kaufen, der Trab kommt später von selbst.

Der leichte Galopp- was ist das?

Häufig hört man etwas von leichtem Galopp. Diese Bezeichnung gibt es so nicht direkt. Die Tempi im Galopp teilen sich wie folgt auf: 

  • Arbeitsgalopp
  • Mittelgalopp
  • Starker Galopp
  • Versammelter Galopp

Mit einem leichten Galopp kann ein Abgaloppieren des Pferdes gemeint sein welches in der Lösungsphase bei viele Pferden sehr hilfreich ist. Viele Pferde lassen im Galopp sehr viel besser los, als im Trab. Beim leichten Galopp, oder auch Kanter genannt, lässt du dein Pferd in gleichmäßigem Rhythmus im Gelände oder auch in der Halle galoppieren. Du solltest den Entlastungssitz einnehmen. Dieses Training fördert Kondition und Muskelaufbau.